Unserer Zeit wurde Gewalt angetan.
Denn sie wurde totgeschlagen.
Achtlos, beiläufig und routiniert. Aus reiner Gewohnheit.
Ist sie die Banalität des Bösen?
Schon der Apostel Paulus schrieb:
„Kaufet die Zeit aus, denn die Tage sind böse.“ An dieser Stelle reicht wohl unsere Kaufkraft nicht aus.
Dabei leben wir doch in einer Konsum- sprich Käufergesellschaft.
Kaufrausch beim Ausverkauf, das sind wir doch gewöhnt!
Aber die Zeit auskaufen?
Wie geht das? Welche Währung brauche ich dafür?
Wie kann ich das kostbare Lebensgut Zeit nutzen?
Und zwar bewusst, aufmerksam und zielgerichtet.
Auf Gott und Erlösung, Menschlichkeit und wahrer Nächstenliebe ausgerichtet.
Doch wo ist der Mensch in unserer Zeit, der sich danach richtet?
Zeit vertreiben? Das können wir gut!
Vielleicht rennt die Zeit in unserem Gefühl in diesen Tagen deshalb so unbarmherzig schnell voran.
Weil sie getrieben, vertrieben, ja rastlos und heimatlos geworden ist.
Wir wollen schließlich lieber (eine) Beschäftigung haben, anstatt Zeit.
Lieber in (be-)rauschender Geschwindigkeit durchs Leben jagen, statt die Stille und den Stillstand der beruhigten und beruhigenden Zeit zu ertragen.
Selbst unsere Uhren spiegeln diesen rastlosen, verzweifelten Lauf der Zeit:
Ein Zeiger jagt den anderen. Übertreffen sich darin, sich gegenseitig zu überrunden.
Niemals Stillstand.
Immer Tick tack.
Bis die Zeitbombe zur Bombenzeit mutiert.
Ein lauter Knall, auf diesem Höhepunkt der Hektik.
Stille.
Selbst die Zeit steht wieder still.
Ihre Rastlosigkeit ist vorbei. Nun lässt sich die Zeit hier nieder.
Wenn du sie gut behandelst, ist sie gastfrei und sehr gern dein Diener.
Und als Verbündeter, da wirkt die Zeit viel freundlicher. Kostbarer.
Du kommst auf diese Weise niemals mehr in Versuchung, die Zeit noch einmal achtlos totzuschlagen, oder sie mit allzu hektischer Geschäftigkeit zu verjagen.
Euer Schicksal werdet ihr ab hier zu zweit gestalten und werdet dabei vom Fluss des Lebens zusammen zusammengehalten.
Einfach herrlich tiefsinnig und zutreffend. Blessings! Weiter so! 🙂